Sattler-Altlast in Schonungen

Landkreis Schweinfurt

"Schweinfurter Grün"

Der Firmengründer Wilhelm Sattler (1784 - 1859) hatte die Farbenherstellung in der Gademann´schen Bleiweißmühle in Niederwerrn (Vorort der Stadt Schweinfurt) erlernt und war von 1805 bis 1807 ihr Geschäftsführer.
1808 gründete er ein eigenes Unternehmen in der Stadt Schweinfurt und erfand ein großtechnisches Verfahren zur Herstellung des damals schon unter anderem Namen bekannten Farbstoffs "Schweinfurter Grün".
"Schweinfurter Grün" (Kupferarsenitacetat) ist eine Verbindung von Kupfer, Arsen und Essigsäure, seine chemische Formel lautet:

Cu(CH3COO)2 • 3Cu(AsO2)2

In Malerfarben des 19. Jahrhunderts findet man nicht selten Schweinfurter Grün (eng. Emerald green).
Seine Farbintensität wurde zur damaligen Zeit von keinem anderen anorganischen Pigment übertroffen.

1882 wurde Schweinfurter Grün als Farbe aufgrund seines Arsengehaltes in Deutschland verboten, danach wurde es jedoch noch einige Jahre als Insektizid und als Algen-Schutzanstrich für Schiffe verwendet.

Von der Farbe zur Altlast

Bereits 1814 wurde die Produktion nach Schonungen verlagert. Bis zu 160 Arbeiter arbeiteten für die Fabrik in Schonungen.
Hergestellt wurden neben dem "Schweinfurter Grün", Chromgelb (Bleichromat), Bleiweiß (Bleicarbonat) sowie Chromgrün.