Hochwasserschutz für Bad Kissingen

Landkreis Bad Kissingen

Die Wiege des Hochwassers ist die Landschaft

Wie Hochwasser entsteht

Hochwasser kann nur entstehen, wenn in kurzer Zeit mehr Regen fällt als von Boden und Vegetation aufgenommen werden kann. Das abfließende Wasser sammelt sich in Bächen und Flüssen, die schließlich über die Ufer treten. Je undurchlässiger der Boden im Einzugsgebiet eines Gewässers ist, je steiler und weniger bewachsen es ist, desto mehr Regenwasser fließt an der Oberfläche ab. Auch wenn der Boden bereits mit Wasser gesättigt ist, fließt das nachfolgende Regenwasser sofort ab und es kommt zu Hochwasser.

Eine andere Form der natürlichen Versiegelung des Bodens entsteht bei starkem Frost. Wenn dann bei einem Wärmeeinbruch ergiebiger Dauerregen die Schneedecke zum Schmelzen bringt, kann der gefrorene Boden weder Schmelzwasser noch Niederschläge aufnehmen.

Extreme Hochwasser können die Folge sein – wie die katastrophale Flut vom März 1845 im Maingebiet, das größte Hochwasser der letzten 200 Jahre. Für jedes Gewässer und dessen Einzugsgebiet gibt es ganz charakteristische Erfahrungen dazu, wann und wie Hochwasser auftreten.

Hochwasser Wandelhalle 2003Bild vergrössernHochwasser 2003

An der Fränkischen Saale (und im ganzen Norden Bayerns) kommen große Hochwasserereignisse in der Regel im Winter oder im Frühjahr.
Für ihre Entwicklung gibt es zwei Gründe: zum einen länger andauernder Niederschlag auf eine geschlossene Schneedecke in der Rhön bei gleichzeitig ansteigenden Temperaturen, zum anderen großräumiger und intensiver Regen im östlichen Einzugsgebiet, dem Grabfeldgau.
Bei solchen überregionalen Hochwasserereignissen wird der Wasserstand wesentlich durch die Zuflüsse aus der Rhön beeinflusst, weshalb die Fränkische Saale im Volksmund auch „Dachrinne der Rhön“ genannt wird.

Außergewöhnlich starke Hochwasserereignisse treten immer dann auf, wenn die beiden Hochwasserwellen aus der Rhön und aus dem Grabfeld zusammentreffen und sich überlagern. Regionale Hochwasserereignisse beschränken sich auf kleine Bäche, z.B. nach Wolkenbrüchen oder Gewitterregen in den Sommermonaten. Hierbei kann innerhalb weniger Stunden die Wasserführung auf die hundertfache Menge ansteigen.