Sattler-Altlast in Schonungen

Landkreis Schweinfurt

Sanierungsplan

2009 wurde die Arbeitsgemeinschaft "Sattler'sche Altlast Schonungen" vom Landratsamt Schweinfurt mit der Durchführung einer Sanierungsuntersuchung und der Erstellung eines Sanierungsplanes für die Sattler`sche Altlast beauftragt.

Nach Beendigung der Tätigkeit der Farbenfabrik Sattler wurde auf deren Gelände und teilweise in deren ursprünglichen Gebäuden eine chemische Reinigung und Färberei eingerichtet und bis zum Jahr 1992 betrieben.

Daraus resultiert eine Boden- und Grundwasserverunreinigung durch LHKW (leichtflüchtige Halogenkohlenwasserstoffe).
Die notwendige Sanierung ist Teil des Sanierungsplanes.

Auf Basis der aus der Orientierungsuntersuchung, den Detailuntersuchungen (DU) und weiteren, im Rahmen der Sanierungsuntersuchung (SU) gewonnenen rund 20.000 Analysendaten wurden mit geostatistischen Verfahren ein Modell der Schadstoffverteilung abgeleitet und die im Untergrund vorhandenen Schadstoffmassen berechnet.

Demnach liegen im gesamten Untersuchungsgebiet im Untergrund rund 209 Tonnen Arsen, 155 Tonnen Blei, 77 Tonnen Kupfer und 29 Tonnen Chrom, also insgesamt rund 470 (!)Tonnen Schadstoffe vor.

Auf Grundlage dieser Schadstoffbilanzierung und unter Berücksichtigung der aktuellen örtlichen Verhältnisse und Nutzungen wurden die zur Gefahrenabwehr und damit zur Erreichung der Altlastenfreiheit nötigen Maßnahmen konkretisiert sowie grundstücksscharf ausgewertet und dargestellt.

Bei den geplanten Maßnahmen wurden, verteilt auf mehrere Aushubbereiche, zwischenzeitlich rund 55.000 Kubikmeter kontaminierter Boden ausgehoben.

Damit wurden fast 90 % des Arsens, ca. 56 % des Bleis, ca. 63 % des Kupfers und ca. 31% des Chroms aus der Altlast entfernt.

Die ausgehobenen Bereiche werden anschließend mit geeignetem Material verfüllt und der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.

MNA-Konzept

Neben der Entfernung des hoch belasteten Materials durch Bodenaustausch ist ergänzend eine Schadstoffminderung durch natürliche Prozesse (Monitored Natural Attenuation = MNA) bezüglich des Wirkungspfades Boden-Grundwasser vorgesehen.

Die am Standort durchgeführten Untersuchungen zu den natürlichen Schadstoffrückhalteprozessen weisen für Arsen nach, dass trotz der vorhandenen Mobilität dennoch wirksame Rückhalteprozesse vorhanden sind, die eine weitere Ausbreitung wirksam verhindern. Bodenuntersuchungen und Grundwasseruntersuchungen zeigen, dass generell günstige Rahmenbedingungen für eine Anwendung von MNA vorliegen.

Die Bewertung der vorhandenen Rückhaltekapazität für Arsen zeigt weiter, dass im Vergleich zu dem vorhandenen Schadstoffpotential nach den Maßnahmen zur Entfernung der Schadensschwerpunkte eine ausreichende Sicherheit für einen langfristigen und stabilen Schadstoffrückhalt vorliegt.

Das MNA-Konzept wird in einem Zeitraum von mindestens 2 Jahren nach Ende der Bodensanierung durch ein Grundwassermonitoring überwacht. Dabei werden Arsen, Schwermetalle und redoxsensitive Parameter quartalsweise untersucht.

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Bildquelle: Landratsamt Schweinfurt

Ein Reaktionsplan stellt sicher, dass Veränderungen erkannt, nachverfolgt und ggf. mit Hilfe von geeigneten weiteren Untersuchungen mögliche negative Entwicklungen beurteilt werden können. In der Kombination der MNA-Maßnahme mit der Entfernung der hoch belasteten Eintragsbereiche kann sichergestellt werden, dass langfristig und nachhaltig eine Beseitigung der am Standort Schonungen vorliegenden Altlast möglich ist.

Der Wirkungspfad Boden-Grundwasser kann auf diese Weise nach den Vorgaben des BundesBodenschutzgesetzes und der BundesBodenschutzverordnung saniert werden.