Geologie und Bodenschutz in Unterfranken

Landschaftsgliederung und Geologie:

Der Regierungsbezirk Unterfranken gliedert sich von Ost nach West in die vier "Standortkundlichen Großlandschaften" Fränkisches und Schwäbisches Keuper-Lias-Land, Fränkische Platten, Rhön und Spessart-Odenwald.
In Unterfranken dominieren die triassischen Sedimentgesteine (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper).
Der laubreiche Odenwald und Spessart in West-Unterfranken sowie der bayerische Anteil der Rhön werden vom Buntsandstein mit seinen Wechsellagen von Sand-, Ton- und Schluffsteinlagen bestimmt, während im mittleren Teil des Regierungsbezirkes entlang der Linie Würzburg-Bad Kissingen-Mellrichstadt die Kalk-, Dolomit-, Mergel- und Tonsteine des Muschelkalks dominieren. Die Süd- und Westhänge dieses Bereiches sind besonders gute Weinanbaugebiete.
Der Ostteil Unterfrankens mit den Haßbergen und dem Steigerwald ist Keuperland. Es treten hier der Untere Keuper mit dolomitischen Kalksteinen, Ton- und Gelbkalkschichten sowie feinkörnigem Sandstein zutage.
Der Mittlere Keuper bestimmt zum größten Teil das geologische Ausgangsmaterial der Haßberge und des nördlichen Steigerwaldes und läßt sich in Sandsteinkeuper und Gipskeuper untergliedern. Das Substrat ist vielfältig und variiert von Sand- und Tonsteinlagen bis hin zu Steinmergel und Gipslagen.
Von flächig untergeordneter Bedeutung sind die Basalte der tertiären Vulkanite sowie die jüngsten quartären Löß- und Lößlehmablagerungen auf den Gäuflächen von Schweinfurt und Ochsenfurt und die holozänen Flusssedimente, z.B. entlang des Mains, der Fränkischen Saale und der Sinn.

Bodenbildung und Bodentypen:

Je nach geologischem Ausgangssubstrat entstehen unterschiedliche Bodentypen. Typisch für die Verwitterung basenarmer, siliziklastischer Sandsteine sind z.B. Braunerde und Podsole sowie deren Übergangstypen. Sie entwickeln sich aus den Sedimenten des Keupers sowie des Buntsandsteins. Durch Verwitterung des Sandsteins wird Eisen freigesetzt, welches an der Luft oxidiert und so den Boden "rostig" einfärbt und hier namengebend ist.
Aus Kalk- und Dolomitgestein des Muschelkalks entwickeln sich vorwiegend flachgründige, steinreiche Bodenarten. Diese Böden sind carbonathaltig, humus- und nährstoffreich und biologisch sehr aktiv. Das Wasserrückhalte-vermögen ist jedoch aufgrund des hohen Skelettanteils und der groben Poren gering. Bei südlicher Exposition eignen sich diese trockenen Böden hervorragend für den Weinbau.

Steinbruch mit gut erkennbaren Gesteinsschichten unterhalb der GeländeoberkanteBild vergrössern Steinbruch mit gut erkennbaren Gesteinsschichten unterhalb der Geländeoberkante