Ökologischer Ausbau in Sylbach, Stadt Haßfurt

Landkreis Haßberge

Der Ökoausbau der Nassach auf einer Länge von ca. 900 m in der Stadt Haßfurt diente der Umsetzung des Maßnahmenprogrammes der Wasserrahmenrichtlinie. Ziele sind dabei die Verbesserung der Gewässerstruktur und der biologischen Durchgängigkeit, der Sohlstabilität und die Anlage von gewässerschutzfördernden Uferrandstreifen.

Nassach nach AusbauBild vergrössernNassach nach dem Ausbau

Anlass und Ziel der Maßnahme

Der ausgewählte Abschnitt der Nassach in der Stadt Haßfurt weist deutliche Eintiefungstendenzen an der Sohle verbunden mit Ufereinbrüchen auf. Hierdurch nimmt die Nassach an dieser Stelle insbesondere bei Hochwasser viel Wasser auf, was allerdings Ausuferungen und weitere Gewässerentwicklungen stark behindert. Strukturen, die gut geeigneten Lebensraum für natürlich vorkommende Tierarten bieten, sind nicht im notwendigen Umfang ausgebildet.

Die Planung und die Realisierung der Maßnahmen wurden darauf ausgelegt, die Sohlstabilität zu verbessern und eine eigendynamische Entwicklung des Gewässers zu fördern. Die Maßnahme soll auch positive Wirkungen auf die ober- und unterhalb liegenden Gewässerabschnitte haben und als Anschauungs- und Nachahmungsbeispiel dienen.

Nassach vor der Baumaßnahme Bild vergrössern Uferabschnitt vor der Renaturierung

Fachliche Beschreibung der Maßnahme

Die Planung und Bauleitung der Maßnahme übernahm das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen. Die Bauarbeiten wurden nach dem Grunderwerb von ca. 2,9 ha auf der Grundlage einer wasserrechtlichen Plangenehmigung von Juli bis Oktober 2010 durchgeführt. Besonders die Fischerei und der amtliche Naturschutz wurden bei der Realisierung eingebunden. Die Gesamtkosten von 97.000,- € übernahm zu 100%der Freistaat Bayern.

Im Einzelnen wurden auf einer Länge von 900 m umfangreiche wasserbauliche Arbeiten umgesetzt, unter anderem wurden drei neue Flussschleifen (insgesamt 230 m lang), sowie vier wechselfeuchte Mulden angelegt und Steinbuhnen und Wurzelstöcken in das Flussbett eingebaut. Bei der Anlage der Flussschleifen wurde der alte Flusslauf erhalten, der bei hohem Wasserstand dem Hochwasserrückhalt dient. Ergänzend werden die ausgewiesenen Uferrandstreifen durch ihre Pufferwirkung künftig zum Gewässerschutz beitragen.

Ergebnisse und Situation nach Abschluss

Der Renaturierungsabschnitt ist nun geprägt durch eine vielfältige Gewässerlandschaft und wechselfeuchte Auenmulden. Es entstanden größere Gewässeraufweitungen auf der gesamten Strecke. Insgesamt wird der Bereich weitgehend der Natur überlassen und entwickelt sich gut. Eigendynamische Prozesse im und am Gewässer sind im Gange und auch erwünscht.

Der Gewässerabschnitt dient auch der Erholung der Bevölkerung der nahe gelegenen Stadt Haßfurt. Besonders für Kinder ist hier ein neuer Erlebnisraum geschaffen worden. Die Grundstücksteile außerhalb des unmittelbaren Gewässerbereichs werden als artenreiche, extensive Wiesen genutzt.

Die verwendeten Elemente werden auch von der Tierwelt gut angenommen, z.B. als Nistplätze.

Brütende Ente im Totholz Bild vergrössern Brütende Ente im Totholz (in der Bildmitte versteckt)