Ökologischer Ausbau der Wern bei Zeuzleben

Landkreis Schweinfurt

Beschreibung der Maßnahme

In diesem Abschnitt der Wern stand ein 20 bis 65 m breiter Korridor für den ökologische Ausbau der Wern zur Verfügung. Zur Strukturverbesserung wurde ein gewundenes Bachbett angelegt und die Lauflänge von etwa 1680 m um rund 10% auf etwa 1850 m verlängert.
Zusammen mit einem verkleinerten Abflussquerschnitt ergibt sich eine verbesserte Eigendynamik für die Wern. Damit wird auch die Gewässerstruktur- und Strömungsvielfalt erhöht. Dies hat positive Auswirkungen auf die Lebensraumvielfalt für im bzw. am Wasser lebende Tier- und Pflanzenarten.
Im Zusammenwirken mit den oberstromigen Baumaßnahmen werden durch den veränderten Gewässerquerschnitt, die geschwungene Laufgestalt und die breiteren Uferstreifen die Abflussspitzen weiter gedämpft und der Hochwasserrückhalt in der Fläche zusätzlich gestärkt.

Einbau von Totholz Bild vergrössern Einbau von Totholz

Daten zum Bauabschnitt:

  • Bauzeit: 2015 bis 2016
  • Gewässerlänge:
    • vorher ca. 1.680 m
    • nachher ca. 1.850 m
  • Baukosten: ca. 300.000 €
  • Finanzierung: Freistaat Bayern

Gewässerstruktur und Lebensraumvielfalt

Die Artenvielfalt (Fische, Tiere und Pflanzen) ist in den renaturierten Gewässerabschnitten deutlich höher als in den naturfernen. Das haben eingehende biologische Untersuchungen bestätigt.
Für die Verpflanzung geeignete kleinere Bäume und Sträucher wurden an den neuen Gewässerverlauf umgesetzt.
Des Weiteren wurden Baumstämme und Wurzelstöcke aus den alten Ufersäumen als Totholz in das neue Gewässerbett eingebaut und ermöglichen so eine verbesserte Eigenentwicklung und vielfältige Gewässerstruktur.

Archäologische Voruntersuchungen

Im Gemeindegebiet des Marktes Werneck und insbesondere in Zeuzleben sind Bodendenkmäler bekannt und kartiert. Ein Bodendenkmal, auch archäologisches Denkmal, ist ein im Boden verborgenes Zeugnis der Kulturgeschichte. Dazu zählen Überreste früherer Siedlungs- und Befestigungsanlagen sowie Kult- und Bestattungsplätze oder ähnliches.
Aufgrund dessen waren im Bereich der Renaturierungsmaßnahme bodendenkmalpflegerische Voruntersuchungen notwendig. Der Oberbodenabtrag wurde deshalb durch ein archäologisches Fachbüro begleitet.
Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass hier keine Hinweise auf relevante archäologische Substanzen vorgefunden wurden, so dass eine Beteiligung des Landesamtes für Denkmalpflege am weiteren Verfahren nicht mehr erforderlich war.

Archäologische Begleitung des Bodenabtrages durch ein Fachbüro

Flächenbereitstellung bzw. Grunderwerb

Durch die Teilnehmergemeinschaft Zeuzleben wurde im Flurbereinigungsverfahren Zeuzleben eine Fläche von etwa 4 ha entlang der Wern zur Verfügung gestellt.
Durch die Bereitstellung der Grundstücke mit nachfolgenden Erwerb durch den Freistaat Bayern konnte der Ökologische Ausbau der Wern mit Ausweisung eines Uferstreifens erst ermöglicht werden.

Retentionsraumgewinnung - Abfuhr von Bodenmaterial

Im Zuge der Renaturierungsmaßnahme wurden ca. 10 000 m3 überschüssiges Bodenmaterial abgefahren, das außerhalb des Überschwemmungsgebietes der Wern auf die umliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen aufgebracht wurde.
Die Maßnahme "Ökologischer Ausbau der Wern" leistet somit einen Beitrag zum natürlichen Hochwasserrückhalt in der Fläche

Übersichtskarte Bodendenkmäler im Bereich ZeuzlebenBild vergrössern Übersichtskarte Bodendenkmäler im Bereich Zeuzleben