Der Schrenkgraben in Aura a.d. Saale

Landkreis Bad Kissingen

Der Schrenkgraben mündet in Aura in die Fränkische Saale. Er ist nur ein kleines Seitengewässer III. Ordnung - doch er hat es in sich!

In einer engen, bewaldeten Schlucht fließt er mit großem Gefälle nach Aura. Die Hänge dieser Schlucht sind nur mit wenig Boden überdeckt, der Buntsandstein ist hier an der Oberfläche sichtbar.

Schrenkgraben im Waldbereich mit SperrenBild vergrössern Schrenkgraben im Waldbereich mit Sperren

Meistens plätschert der Schrenkgraben friedlich ins Saaletal, doch bei starkem Regen wird er zum reißenden Bach. Sehr rasch steigt dann die Wasserführung an und der sonst so friedliche Bach schwemmt mit dem Wasser auch Treibholz und große Steine (Geschiebe) nach Aura.
Diese Eigenschaften sind der Grund, dass der Schrenkgraben ein staatlich anerkannter Wildbach und damit auch von besonderer wasserwirtschaftlicher Bedeutung ist.

Eisbildung im SperrenbereichBild vergrössern Eisbildung im Sperrenbereich

Schon früh ausgebaut

Vor vielen Jahrzehnten wurde er bereits wasserbaulich mit Sperren im Waldbereich gesichert. Ab Beginn der Wohnbebauung wurde die Gewässersohle ausgepflastert und die Ufer befestigt, um dem Gewässerbett Stabilität zu geben. Aus Platzgründen wurde der Gewässerlauf im Bereich der Ortsdurchfahrt in ein Kastenprofil ohne Licht unter die Straße verlegt.

Die Ortsdurchfahrt der ST 2290 wurde nun im Rahmen der Dorferneuerung Aura saniert. Die Projektbeteiligten dieser Dorferneuerung sind die Gemeinde Aura, das Amt für Ländliche Entwicklung ALE in Würzburg und das Staatliches Bauamt Schweinfurt.

Doch das alte Kastenprofil war nicht mehr standsicher und konnte in diesem Zustand keinesfalls mit der neue Ortsdurchfahrt überbaut werden.

Hydraulische Berechnungen zeigten außerdem, dass die Menschen in den angrenzenden Häusern nur bis zu einem 10-jährlichen Hochwasser geschützt waren. Bei größeren Hochwässern in Verbindung mit Geschiebe des Schrenkgrabens wären die Anlieger stark geschädigt worden.

Die alte gepflasterte Gewässersohle des Schrenkgrabens in Verbindung mit dem geschlossenen Gewässerlauf im Kastenprofil gab zwar dem Gewässerbett Stabilität, den Gewässerlebewesen hat es auf knapp 300 m allerdings praktisch keinen Lebensraum geboten.

Innenansicht altes KastenprofilBild vergrössern Innenansicht altes Kastenprofil