Landkreis Bad Kissingen
Heilquellen in Bad Kissingen
Bad Kissingen - ein königliches Vergnügen
Bad Kissingen wurde im Jahre 801 erstmals erwähnt, aus dem Jahr 823 stammt die erste Erwähnung von Salzquellen im Bereich der Siedlung Kissingen. Der erste namentlich nachweisbare Kurgast Kissingen war 1520 Dietrich von Thüngen.
1565 wird die Heilkraft des Kissinger Sauerbrunnens (heute Maxbrunnen) erstmals von einem ortskundigen Arzt empfohlen.
Im Laufe der Jahre werden der Rakoczy- und der Pandur-Brunnen wiederentdeckt, der Schönbornsprudel und der Luitpoldsprudel gebohrt.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts besuchten viele berühmte Persönlichkeiten Bad Kissingen, u.a. die bayerischen Könige, die Kaiserin Elisabeth von Österreich, Zar Alexander II., Fürst Otto von Bismarck, die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria, Richard Strauss, die Bundespräsidenten Heuss und Lübke, das thailändische Königspaar und Neil Armstrong.
Alle sieben Heilquellen sind durch ihren hohen Gehalt an Minrealstoffen und Spurenelementen einzigartig. Zusammensetzung und Wirkung sind unterschiedlich, so werden die Brunnen Pandur, Rakoczy, Luitpold "alt", Maxbrunen und das Kissinger Bitterwasser für Trinkkuren genutzt, während Luitpold "neu", Runder Brunnen und Schönbornsprudel für Bäderkuren genutzt werden. Der Schönbornsprudel wird auch in der KissSalis-Therme verwendet. Weitere Nutzungsmöglichkeiten sind die Inhalation am Gradierwerk und Nutzen der Kneipp-Becken.
Die sieben staatlich anerkannte Heilquellen im Kurzportait:
Der Rakoczy - Brunnen
Lage und technische Daten:
Der Rakoczy - Brunnen ist in der Wandelhalle im Kurgarten integriert. Er wurde 1737 durch Balthasar Neumann wiederentdeckt.
Der Brunnen hat einen Gesamttiefe von nur 13,60 m und hat einen Durchmesser von 800 mm. Es werden ca. 20 Liter in der Minute entnommen. Der Brunnen wurde zuletzt im Jahre 1974 saniert.
Anwendung:
Die Trinkkur wird empfohlen bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Gallenblase und der ableitenden Gallenwege sowie bei Gicht.
Der Brunnen hat einen Gesamttiefe von nur 13,60 m und hat einen Durchmesser von 800 mm. Es werden ca. 20 Liter in der Minute entnommen. Der Brunnen wurde zuletzt im Jahre 1974 saniert.
Der Pandur-Brunnen
Lage und technische Daten:
Der Pandur-Brunnen liegt in der Wandelhalle gleich neben dem Rakoczy-Brunnen. Er wurde anfangs auch der "Scharfe Brunnen" genannt und ist seit 1616 bekannt.
Der "Scharfe Brunnen" hat eine Gesamttiefe von nur 12,20 m bei einem Durchmesser von 800 mm. Es werden ca. 20 Liter pro Minute entnommen. Die letzte Sanierung fand im Jahre 1974 statt.
Anwendungen:
Die Indikationen sind ähnlich denen des Rakoczy-Brunnens.
Kissinger Bitterwasser
Das Kissinger Bitterwasser ist kein eigener Brunnen. Es wird auf Basis des Rakoczywassers unter Zusatz von Magnesium- und Natriumsulfat hergestellt. Es wurde unter der Ägide von Maximilian II., König von Bayern, eingeführt und wird seit 1856 für Trinkkuren genutzt.
Anwendungen:
Unterstützende Behandlung bei Verdauungsstörungen, insbesondere bei Darmträgheit und Verstopfung.
Der Max-Brunnen
Lage und technische Daten:
Der Brunnentempel des Max-Brunnens liegt direkt im Kurgarten und damit im Siedlungsgebiet. Er ist besonderen Gefährdungen durch mögliche Verunreinigungen ausgesetzt. Erstmals erwähnt wurde der MAxbrunnen 1520, damit ist er der älteste der Kissinger Brunnen.
Die Gesamttiefe beträgt 15,50 m bei einem Durchmesser von 800 mm, ca. 6 Liter pro Minute können entnommen werden. Der Brunnen wurde zuletzt 1974 saniert.
Anwendungen:
Das "Maxwasser" wirkt als Trinkkur auf Grund seiner schleimlösenden Wirkung lindernd bei Erkrankungen der Niere und Störungen des Magen-Darm-Trakts. Es sorgt für eine vermehrte Flüssigkeitsausscheidung.
Der Runde Brunnen
Lage und technische Daten:
Der Runde Brunnen liegt in der Nähe des Gradierwerkes. Als Solequelle wurde er zunächst zur Salzgewinnung genutzt. Seit 1841 wird er auch als Badequelle und zur Inhalation verwendet. Als intermittierende, also von Zeit zu Zeit heftig aufsprudelnde Quelle ist es auch eine Sehenwürdigkeit. Dieses Aufwallen kann durch eine Glaskuppel beobachtet werden.
Der Brunnen liegt in der Gemarkung des Stadtteils Hausen, hat eine Gesamttiefe von 91,40 m und einen Durchmesser von 309 mm. Es wurden ca. 360 Liter pro Minute entnommen. Die letzte Sanierung erfolgt in den Jahren 1952 bis 1957.
Anwendung:
Das Heilwasser des Runden Brunnens hat mit Abstand den höchsten Gehalt an Mineralstoffen der sieben Bad Kissingen Heilquellen. Das Wasser wird zur Inhalation in den Gradierbau geleitet. Die bei der Verrieselung über Reisigbündel freiwerdende salzhaltige Luft schafft Linderung bei Erkrankungen der Atemwege. Auch dient der Brunnen der Notversorgung der KissSalis Therme und zum Speisen des Kneippbeckens.
Der Schönborn - Sprudel
Lage und technische Daten:
Der Schönborn - Sprudel liegt im Stadtteil Hausen. Er wurde in den Jahren 2002-2004 saniert und auf den neuesten Stand gebracht. 1764 erschlossen wurde er erst 100 Jahre später für Badekuren genutzt. Heute werden einige Becken in der KissSakis-Therme mit dem Wasser des Schönborn-Sprudels gefüllt.
Er hat eine Gesamttiefe von 460 m und einen Durchmesser von 219 mm. Es können bis zu ca. 210 Liter pro Minute entnommen werden.
Anwendungen:
Das Thermalwasser des Schönborn -Sprudels wird , wie das Wasser des Luitpold - Sprudels (neu) für die Badekur genutzt. Dabei werden Bandscheibenprobleme, Rheuma, Gelenkerkrankungen und Verspannungen sowie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Der Atemwege, des Nervensystems und der Haut therapiert.
Der Luitpold - Sprudel "alt"
Lage und technische Daten:
Der Luitpold - Sprudel liegt in Großenbrach an der Fränkischen Saale. Im Brunnengebäude ist ein Museum untergebracht, das die alte Brunnenanlage mit Förderturm sowie die historische Brunnenfassung mit alter Fördertechnik zeigt.
Die Gesamttiefe des Luitpold - Sprudels liegt bei 253 m bei einem Durchmesser von 400 mm. Die Entnahme liegt bei ca. 60 l/min. Die letzte Sanierung erfolgte in den Jahren 1997 und 1998.
Anwendung:
Der hohe Eisengehalt in einer für den Körper sehr gut verfügbaren Form stellt eine Besonderheit des Luitpold - Sprudels dar. Zur Trinkkur wird er deshalb bei Blutarmut, Magenschleimhautentzündung und nach Magen-Darm-Operationen verordnet. Insgesamt wirkt er kräftigend bei Erschöpfungszuständen und zur Rekonvaleszenz.
Der Luitpold - Sprudel "neu"
Lage und technische Daten:
Der "neue" Luitpold-Sprudel liegt ebenfalls an der Fränkischen Saale, gegenüber dem Luitpold-Sprudel "alt" im Stadtteil Kleinbrach.
Die Gesamttiefe des Luitpold-Sprudels "neu" liegt bei 581,10 m bei einem Durchmesser von 400 mm und einer Entnahme von ca. 30 Litern pro Minute. Der Sprudel wurde 1986 neu gebohrt.
Anwendungen:
Der Luitpold-Sprudel "neu" wird zur Badekur in Wannen- und Bewegungsbädern eingesetzt.